PIT – was verbirgt sich dahinter? Die so kompliziert klingende Abkürzung heißt Prävention im Team und hat sich zum Ziel gesetzt vorbeugend in den 7. Klassen zu wirken. Schulverbindungsbeamter Matthias Fischer von der Polizeiinspektion Obernburg möchte die jungen Menschen darauf aufmerksam machen, wie Delikte des Strafgesetzbuches vermieden und vor allem wie man zur Aufklärung beitragen kann. Themen sind natürlich Drogen, Jugendschutz oder auch körperliche Gewalt, aber im Zentrum steht in erster Linie der Umgang mit dem eigenen Mobiltelefon. Bereits in den IT-Stunden lernen die Schülerinnen viel über Datenschutz und den sinnvollen Umgang mit den digitalen Medien. In dem rund dreistündigen Projekt mit Matthias Fischer werden aber noch einmal die strafrechtlichen Folgen einer unbedachten Nutzung des Handys behandelt. Oft werden Fotos oder Videos nur „zum Spaß“ gemacht und dann ins Internet gestellt. Dabei kann man sich durch die Veröffentlichung in Bezug auf verschiedene Körperverletzungsdelikte, Beleidigung oder auch des Verstoßes gegen das Recht am eigenen Bild oder Verletzung des persönlichen Lebensbereiches durch Bildaufnahmen strafbar machen. Auch das sogenannte Sexting (Sex + Texting) kann schlimme Folgen haben. Damit sind erotische Selbstaufnahmen gemeint, die mittels der Messengerdienste in Umlauf gebracht werden. So können Selfies, die eigentlich nur für den Freund oder die Freundin gedacht waren, schlimme Folgen mit sich bringen, wenn diese an andere weitergeleitet werden. Darüber hinaus wird bei diesem Projekt auch die Zivilcourage gefördert, so dass man Opfern solcher Aktionen helfen kann, indem sich Schülerinnen und Schüler einem Erwachsenen oder der Polizei anvertrauen, wenn sie von solchen Vorkommnissen wissen. Die Folgen für die Täter, selbst wenn sie noch nicht 14 Jahre alt und somit nicht strafmündig sein sollten, können die Beschlagnahme des Handys durch die Polizei sein oder auch mit einer Strafanzeige enden. Das Gericht hat dann die Möglichkeit auch Erziehungsmaßregeln, wie z. B. soziale Arbeitsstunden oder auch Jugendarrest, zu verhängen. Dies betrifft natürlich nicht nur die Veröffentlichung von Bildern oder Videos sondern auch beleidigende oder nötigende Kommentare. In jedem Fall werden die jungen Menschen durch PIT dazu angehalten, sich Gedanken zu machen, um solche Aktivitäten zu vermeiden, denn das Netz vergisst nicht. Außerdem gilt: Wer schweigt, bleibt Opfer! Ein besonderer Dank gilt Matthias Fischer für die sehr lebensnahe und ansprechende Darbietung dieses schwierigen Bereiches, um bei den Teenagern das Bewusstsein zu schärfen. Rainer Schäfer