Unsere beiden Sportklassen der 6. Jahrgangsstufe machten sich am Montagmorgen auf zu einer Woche voller Sport, Spiel und Abenteuer. Am Treffpunkt vor der Schule konnte man die Aufregung förmlich spüren. Für viele Schüler war das ihre erste mehrtägige Klassenfahrt, sodass dem ein oder anderen wohl etwas mulmig zu Mute war. Doch spätestens nach der Ankunft im Schullandheim Rappershausen war dafür keine Zeit mehr, denn jetzt ging es Schlag auf Schlag. Begrüßung, Zimmer beziehen, Mittagessen und dann endlich die Radausleihe. Diese brauchten wir für unsere zahlreichen Unternehmungen im näheren Umfeld des Schullandheims.

Da das Fahren in der Gruppe etwas ganz Neues für unsere Schüler war, gab es zu Beginn eine Einweisung durch unsere begleitenden Lehrkräfte. Fahrradcheck, Sicherheitsaspekte, Bremsen, Schalten, Einer- und Zweierreihe sowie viele weitere Punkte wurden auf dem angrenzenden Sportplatz erklärt und gleich praktisch umgesetzt. Und dann ging es auch gleich los mit unserer ersten Ausfahrt. Auf einer kleinen Runde rund um das Schullandheim konnten wir direkt testen, ob die ersten Übungen und Tipps verinnerlicht wurden. Nachdem alle Fahrräder wieder verstaut waren, ging es auch schon zum Abendessen, womit unser Abendprogramm eingeleitet wurde. Weiterhin standen Sport und Bewegung hoch im Kurs, was bei den vielen verschiedenen Möglichkeiten kein Wunder ist. Sportplatz, Basketballfeld, Minigolfanlage und Turnhalle gehören allesamt zum Schullandheimgelände und wurden rege in Betrieb genommen. Wer es etwas ruhiger wollte, konnte sich im Lesezimmer zurückziehen oder in einem der beiden Gemeinschaftsräume unsere zahlreihen Gesellschaftsspiele testen. Und so ging unser erster Tag zu Ende…

Am nächsten Morgen ging es schon früh los. Nach dem Frühstück stand unsere erste länger Tour zum Biobauern May in Junkershausen auf dem Programm. 8 km durch Feld und Wald mit traumhaftem Weitblick in die Rhön standen vor uns. Ohne größere Zwischenfälle konnten wir unser Ziel erreichen und wurden direkt von Hofkater Armando empfangen. Auf dem Bauernhof folgte ein Highlight auf das andere. Ein leidenschaftlicher Imker begeisterte uns mit seinen Bienenvölkern. Die mutigsten Schüler durften sogar ganze Holzrahmen mit unzähligen Bienen in die Hand nehmen. Wir fanden sogar die Königin und zum Abschluss konnten wir noch einem Ganzen, mit Honig gefüllten Holzrahmen für unsere abschließende Brotzeit mitnehmen. Doch erst ging es noch zum naheliegenden Hühnerstall. Dort waren die Hühner so begeistert von unserem Futter, dass sie sich sogar streicheln ließen. Im Stall waren die Schüler eifrig bei der Sache und halfen beim Herausholen der Eier. Hofhund Franzi begleitete uns zum letzten Punkt der Führung. Beim großzügigen Auslauf der Schweine erfuhren wir so einiges Wissenswertes und konnten sogar kleine Ferkel aus der Nähe sehen. Bauer May erzählte uns viele interessante Sachen und machte auf die Vorzüge eines Biobauernhofs aufmerksam. Die Begeisterung, mit der Bauer May die Führung durchführte war zu spüren und auch die Schüler waren mit Feuereifer dabei. Fahrradfahren und Führung sorgten für einen ausgewachsenen Hunger, doch auch hierfür konnte direkt Abhilfe geschaffen werden. Im alten Heuboden war für uns eine Brotzeit mit Produkten vom eigenen Hof vorbereitet worden. Wurst, Käse, Marmelade und natürlich der hervorragende Honig sorgten für rundum zufriedene Gesichter. Gestärkt konnten wir somit den Rückweg antreten. Einziger Wehrmutstropfen: Die Ziege wollte leider nicht gestreichelt werden.

Am Nachmittag machten wir in Kleingruppen noch eine Dorfrallye, bei der zwanzig Fragen beantwortet werden mussten. Dafür waren die Gruppen in ganz Rappershausen unterwegs und konnten den Ort etwas besser kennenlernen. Anschließend wurde wieder viel gespielt und gelacht, sodass auch der zweite Tag schon bald zu Ende war.

Der Morgen von Tag drei stand im Zeichen der Geschichte. Ganz in der Nähe, an der ehemaligen innerdeutschen Grenze, steht heute noch ein alter Wachturm. Wo man heute ganz leicht von Bayern nach Thüringen gelangt, war vor nicht allzu langer Zeit kein Durchkommen. Auf einem kurzen Rundweg mit vielen Infotafeln machten wir uns einen Eindruck von den Befestigungsanlagen. Viele Schüler waren sehr interessiert und ungläubig zugleich.

Nach dem Mittagessen im Schullandheim stand schon die nächste Ausfahrt auf dem Programm. Eine naheliegende XXL-Bank eignete sich perfekt für Erinnerungsfotos. Zurück im Schullandheim wurden jetzt die Gruppen geteilt. Erfahrene und ausgewählte Schüler durften mit zwei Lehrkräften in die naheliegenden Trails fahren und ihr Können unter Beweis stellen. In dieser Zeit wurde auf dem Sportplatz ein Fahrradbiathlon aufgebaut. Ruhm und Ehre erkämpften sich in spannenden Wettkämpfen die zwei Siegergruppen aus 6a und 6b.

Am Donnerstag, unserem letzten Tag auf dem Fahrrad, ging es nochmal ab in Feld und Wald. Wir steuerten einen fast tausend Jahre alten Sandsteinturm an. Auf dem Rückweg zum Freiluftklassenzimmer im Wald, bei dem wir unsere Lunchpakete verzehrten, folgte für viele Schüler das Highlight unserer Fahrradwoche. Der viele Regen der letzten Tage sorgte auf einem Streckenabschnitt für die reinste Schlammschlacht. Die Mischung aus Matsch und Wasser sorgte für viel Erheiterung sowie tolle Muster in Gesicht und Kleidung. 

Jetzt lohnte sich die abschließende Fahrradwäsche umso mehr. Hausmeister Tobias erklärte uns wie wir vorzugehen hatten. Sein kritischer Blick ließ kein „Hudeln“ zu, weshalb der eine oder DIE andere etwas Hilfe zur Seite gestellt wurden.

Zwei kleine Höhepunkte folgten noch. Zum einen konnten wir bei schönem Wetter gemeinsam draußen Grillen und zum anderen öffnete noch einmal das Schullandheimlädle. Da es weit und breit rund um Rappershausen nichts zum Einkaufen gibt, hatten die Schüler hier die Möglichkeit, ihre Süßigkeitenvorräte wieder etwas aufzufüllen. Eis aber auch Eisspray waren bei Schülern wie Lehrern sehr beliebt.

Der letzte Abend stand dann schon etwas im Zeichen des nahenden Aufbruchs. Die Koffer wurden gepackt und die Zimmer aufgeräumt. So konnten wir am nächsten morgen direkt nach dem Frühstück abreisen und wurden sicher wieder mit dem Bus in Elsenfeld abgeliefert.

Eine tolle und aufregende Woche ging ohne große Unfälle zu Ende. Es hat viel Spaß gemacht.

Fachschaftsbeschluss: Unbedingte Wiederholung im nächsten Jahr 😉