Im Rahmen einer pädagogischen Konferenz des Lehrerkollegiums konnte Fachreferent Maxim Bojahra, M.A. Sportwissenschaften vom Team Gesundheit, Gesellschaft für Gesundheitsmanagement mbH Zahlen und Hintergründe sowie konkrete Verhaltenstipps zu den sogenannten „Social Media“ und dem daraus resultierenden aktuellen Körperkult bei jungen Menschen aufzeigen. Eine große Rolle spielen dabei Tiktok, Snapchat, Youtube und Co. seit etwa Mitte der 2000er Jahre, wo ein gewisses Bodyshaming bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu verzeichnen ist. Da Teenager von Montag bis Freitag durchschnittlich 204 min. in diesen sozialen Netzwerken verbringen, nehmen diese Medien eine bedeutende Rolle beim Körperkult und den daraus resultierenden Krankheiten bzw. Störungen ein. Besonders negativ wirken sich bei falscher Nutzung die digitalen Medien auf die Sprache, den Schlaf, das Verhalten und die Konzentration auf. Bei korrekter Nutzung ergeben sich natürlich auch Vorteile, so z.B. für die Selbstdarstellung und den Beziehungsaufbau. Auch seriöse Informationen zur Gesundheit können hier erlangt werden. Allerdings kann der übertriebene Körperkult auch eine negative Folge sein, so dass Essstörungen auftreten. Dies könne die Biggerexie (Muskelsucht), die Bulimie, die Binge Eating-Störung sowie Magersucht oder Adipositas (Fettsucht) sein. Falls Eltern und/oder Lehrkräfte solche Störungen bemerken, gibt es gewisse Verhaltensweisen, zu denen Herr Bojahra rät. Auf keinen Fall sollte man die betroffenen Personen aufgrund ihres Verhaltens beurteilen. Auch die Motivation zu professioneller psychologischer Hilfe ist eine Variante solche Probleme zu beseitigen. Um dies zu erreichen wären folgende Äußerungen denkbar, die nicht bewertend sind. So könnte man den Betroffenen ansprechen, dass man das Gefühl habe, dass er sich zurückziehe. Außerdem könnte man das Fehlen des Jugendlichen bei gemeinsamen Unternehmungen/Veranstaltungen ansprechen, indem ihm versichert wird, dass die Familie/Klasse ihn vermisse. Bei der Prävention rät der Referent auf die Bildschirmzeiten zu achten, diese sollten bei 10-12Jährigen die Dauer von 1 Stunde pro Tag, bei 13-14Jährigen 1,5 Stunden am Tag und bei 15-16Jährigen 2 Stunden pro Tag nicht überschreiten. Außerdem sollten Eltern und auch Lehrkräfte ein positives eigenes Körperbild vermitteln und mit den Jugendlichen das Gespräch suchen bzw. im Gespräch bleiben. Die reale Beziehung zu Familien und Freunden sollte gestärkt werden. Die Bilder von perfekten Körpern in den Social Media kritisch zu hinterfragen ist ein weiterer Lösungsansatz. Wichtig sind auch analoge Freizeitbeschäftigungen im sportlichen, musikalischen oder sozialen Bereich. Dazu gehört natürlich, das Selbstvertrauen der Kinder und Jugendlichen zu stärken und auf jeden Fall immer Interesse an der Medienwelt der jungen Menschen zu zeigen und diese nicht kategorisch abzulehnen. Abschließend fand ein Austausch zu verschiedenen Fällen und den möglichen Lösungsvarianten statt. Ein großer Dank geht an Herrn Bojahra für seine aufschlussreiche Darstellung und die vielen praktischen Hinweise sowie an die BKK Akzo Nobel in Vertretung von Herrn Hegmann und Frau Rebmann, die durch ihr Sponsoring den Vortrag in diesem Rahmen möglich machte. Hier wird die Gesundheitsprävention großgeschrieben! Realschule Elsenfeld